Essstörungen (z.B. Bulimie) – Gefahr für die Zähne
Wie jeder weiß, schädigt eine anhaltende mangelnde Zahnpflege die Zähne. Aber auch Begleiterscheinungen einer „Bulimie“, die sogenannte „Ess-Brech-Sucht“, wirken sich schon sehr bald schädlich auf die Zahnsubstanz aus. Bei dieser Sucht werden die Betroffenen von heftigen Essattacken überfallen und zwingen sich anschließend, das Gegessene wieder zu erbrechen. Die Folge: Mit der Zeit kommt es zu zahlreichen gesundheitlichen Schäden – auch die Zähne sind unmittelbar betroffen.
Magensäure greift die Zähne an
Eine für die Zähne gefährliche Säure ist die Magensäure. Sie vermischt sich im Magen mit der Nahrung und hat die Aufgabe, den Nahrungsbrei chemisch in kleinere Teile zu zerlegen.
Wer häufig erbricht, spült permanent Magensäure in die Mundhöhle, was bedeutet, dass die Zähne besonders oft der starken Säure ausgesetzt sind. Mittel- bis langfristige Folgen dabei sind Mulden, Zackenbildungen, kleine Abplatzungen, freiliegende Zahnhälse sowie Verkürzungen, Risse bis hin zu größeren Frakturen an den Zähnen – beginnend meist an den Frontzähnen.
Intensive Mundhygiene
Um den Säurefolgen entgegenzuwirken, ist eine richtige und gewissenhafte Zahnpflege notwendig. Weil der Zahnschmelz durch die Magensäure sehr schnell weich wird, ist das Zähneputzen unmittelbar nach dem Erbrechen absolut tabu.
Klüger ist es, 30 bis 60 Minuten mit der Zahnpflege zu warten und in der Zwischenzeit den Speichel als eine Art „Pufferlösung“, im Sinne einer „Reparaturflüssigkeit“, aktiv werden zu lassen. Erst dann ist das Zähneputzen sinnvoll und effektiv.
Nach dem Zähneputzen kann eine fluoridhaltige Mundspüllösung, zur Reduzierung der gefährlichen und zahnschädigenden Säureattacken, unterstützend hilfreich sein. Selbstverständlich ist ärztlicher Rat zur Therapie der Bulimie zusätzlich zwingend indiziert.