Die Weisheitszähne (Teil 2)
Es gibt Menschen, die haben keine Anlagen für Weisheitszähne („8-er“ oder „dritte Molaren“ genannt). Manche Personen bekommen nur einzelne, andere bekommen alle vier Weisheitszähne. In den meisten Fällen sind Weisheitszähne eher „Störfaktoren“ im Kieferwinkel, als dass sie einen Nutzen oder positiven Effekt im Gebiss erzielen. Das häufige Platzproblem im Kieferwinkel in Bezug auf die „Achter“ wurde in Teil 1 bereits erläutert.
Rechtzeitige Weisheitszahnentfernung
Viele Patienten erinnern sich irgendwann daran, dass ihr Hauszahnarzt bei einer früheren Untersuchung sie bereits auf eine vorbeugende, „prophylaktische“ Entfernung der Weisheitszähne hingewiesen hatte. Doch die meisten Menschen scheuen und schieben den operativen Eingriff an diesen Zähnen so lange, bis deutliche und schmerzhafte Symptome aufgetreten sind.
Der Weisheitszahn bzw. die Weisheitszähne sollten spätestens dann entfernt werden, wenn die Entzündungen wieder und wieder verstärkt beeinträchtigen bzw. plagen oder eventuell Karies oder sogar Zysten entstehen.
Frühzeitige Diagnostik!
Bereits im Teenageralter lässt sich auf einem Röntgenbild erkennen (z.B. OPG, Panorama-Aufnahme), ob die Weisheitszähne später einmal Probleme machen werden. In diesem Alter sind die Wurzeln noch nicht voll ausgebildet, sodass Komplikationen unwahrscheinlicher als im Erwachsenenalter sind.
Bei Erwachsenen können die Wurzeln hakenförmig gebogen, miteinander verwachsen oder bis an den Hauptnerven herangewachsen sein. In anatomisch kritischen Fällen ist es heutzutage ratsam und sinnvoll, vor einer Weisheitszahn-Operation eine dreidimensionale Schicht- bzw. Schnittbildaufnahme anzufertigen (z.B. Digitale Volumentomographie, DVT), um den Nervverlauf im Kiefer exakt darzustellen und eine Nervverletzung vermeiden zu können.